Porno, Playboy und PompejiBeatriz Preciado verknüpft Architektur, Sexualität und Medien

Porn in Pompeji

Foto: Okc / Wikimedia Commons, CC-BY-SA

Was hat die verschwundene Stadt Pompeji mit Pornografie zu tun? Und wie hängt der Playboy mit der US-amerikanischen Vorstadt im Kalten Krieg zusammen? Die spanische Philosophin und Queer-Theoretikerin Beatriz Preciado stellt in ihren architekturhistorischen Analysen Bezüge her, die sie für essenziell erklärt. Von prämodernen Fresken über ein geheimes Museum in Neapel lässt sich mit Preciado eine Geschichte der Pornografie bis zur Erfolgsgeschichte des Playboy ziehen. Sie beschreibt ein Geflecht aus Medialität, moderner Urbanität und Pornografie. Aber eins nach dem anderen und zurück zu Pompeji. Weiterlesen

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Camp / Anti-Camp. A Queer Guide to Everyday LifeKomplexität in ihrer schillerndsten Form im Berliner HAU 2

Bild: Bruce LaBruce (Foto: Lisa Andergassen; alle Rechte vorbehalten)

Beim Reinkommen riecht es nach Rosmarin und Bühnennebel. Zwei schräge Vögel rühren in dampfenden Töpfen. Darüber baumeln künstliche Bärte und opulenter Blumenschmuck verwelkt in Echtzeit. An einer mit Knochen verzierten Bar gibt es Kirschbrand und Schlimmeres. Auf Bücherstapeln türmen sich Virginia Woolf, Susan Sontag und Catherine Breillat. Die Männer tragen Make-Up, die Frauen Kurzhaarschnitte und alle jede Menge Exzentrik zur Schau. Die Eröffnung des Festivals „Camp / Anti-Camp. A Queer Guide to Everyday Life“ kommt am letzten Wochenende im Berliner HAU2 ein bisschen wie die WG-Party von entfernten Bekannten daher. Man schaut sich um und wird das Gefühl nicht los, dass man zwischen „Foodgasm“ (Rosmarin) und „Voodoo Chanel Altar Bar“ (Kirschbrand) nicht so recht dazu gehört. Schon Susan Sontag, die das Phänomen Camp 1964 in 58 Anmerkungen beschrieben hat, bezeichnet es als „eine Art Geheimkode“ unter Insidern – und seine Entschlüsselung als Verrat. Weiterlesen

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Irgendwie magicAnthony McCall im Hamburger Bahnhof

Der Hamburger Bahnhof beweist dieser Tage erneut seine Wandlungsfähigkeit. Noch Anfang letzten Jahres war die Haupthalle des Berliner „Museums für Gegenwart“ zunächst für Carsten Höllers „Soma“ in ein Indoor-Rentiergehege mit Übernachtungsmöglichkeit verwandelt worden, bevor sie sich dann mit Tomás Saracenos „Cloud Cities“ als ein begeh- bzw. bekrabbelbarer Erlebnispark für Kunstinteressierte präsentierte. Nun wurde der Raum in eine große Blackbox umgegebaut, in der riesige Zelte und Tunnel aus Licht von dünnen Nebelschwaden umwabert werden. Anlass für diese neuerliche Transformation ist die erste deutsche Einzelaustellung des Engländers Anthony McCall unter dem Titel „Five Minutes of pure sculpture“ (einer Referenz auf Henri Chomettes 1926 entstandenen Kurzfilm „Cinq minutes de cinéma pur“). Weiterlesen

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