Was hat die verschwundene Stadt Pompeji mit Pornografie zu tun? Und wie hängt der Playboy mit der US-amerikanischen Vorstadt im Kalten Krieg zusammen? Die spanische Philosophin und Queer-Theoretikerin Beatriz Preciado stellt in ihren architekturhistorischen Analysen Bezüge her, die sie für essenziell erklärt. Von prämodernen Fresken über ein geheimes Museum in Neapel lässt sich mit Preciado eine Geschichte der Pornografie bis zur Erfolgsgeschichte des Playboy ziehen. Sie beschreibt ein Geflecht aus Medialität, moderner Urbanität und Pornografie. Aber eins nach dem anderen und zurück zu Pompeji. Weiterlesen
Porno, Playboy und PompejiBeatriz Preciado verknüpft Architektur, Sexualität und Medien
Camp / Anti-Camp. A Queer Guide to Everyday LifeKomplexität in ihrer schillerndsten Form im Berliner HAU 2
Beim Reinkommen riecht es nach Rosmarin und Bühnennebel. Zwei schräge Vögel rühren in dampfenden Töpfen. Darüber baumeln künstliche Bärte und opulenter Blumenschmuck verwelkt in Echtzeit. An einer mit Knochen verzierten Bar gibt es Kirschbrand und Schlimmeres. Auf Bücherstapeln türmen sich Virginia Woolf, Susan Sontag und Catherine Breillat. Die Männer tragen Make-Up, die Frauen Kurzhaarschnitte und alle jede Menge Exzentrik zur Schau. Die Eröffnung des Festivals „Camp / Anti-Camp. A Queer Guide to Everyday Life“ kommt am letzten Wochenende im Berliner HAU2 ein bisschen wie die WG-Party von entfernten Bekannten daher. Man schaut sich um und wird das Gefühl nicht los, dass man zwischen „Foodgasm“ (Rosmarin) und „Voodoo Chanel Altar Bar“ (Kirschbrand) nicht so recht dazu gehört. Schon Susan Sontag, die das Phänomen Camp 1964 in 58 Anmerkungen beschrieben hat, bezeichnet es als „eine Art Geheimkode“ unter Insidern – und seine Entschlüsselung als Verrat. Weiterlesen