Mit Schwimmflügeln im NacktscannerDas Design für das Freischwimmer Festival 2011

Bilder: Milchhof Berlin (Michael Rudolf/Andreas Töpfer). Alle Rechte vorbehalten

Das Freischwimmer Festival schwimmt weiter Richtung Hansestadt und in Berlin werden die Plakate wieder mit neuen Veranstaltungshinweisen überklebt, die man alle gerne besuchen möchte und es dann doch wieder nicht schafft, weil es Frühling geworden ist. Wir haben trotzdem noch mal den Kleister abgerubbelt, uns die Plakate genauer angeguckt und uns gefragt, wer eigentlich hinter der Gestaltung steckt.

Das Design stammt aus der Feder von Michael Rudolph und Andreas Töpfer, die zusammen mit vier anderen Graphikern in der Berliner Ateliergemeinschaft „Milchhof“ arbeiten. Wenn man sich die Arbeiten des Milchhofkollektivs ein bisschen genauer anguckt, stößt man schnell auf Bilder, die einem aus der Berliner Stadtlandschaft bekannt sind. So haben die Milchhöfler zum Beispiel die Plakate und das Design für die Comicausstellung „HELDEN, FREAKS UND SUPERRABBIS“ gemacht, die 2010 im Jüdischen Museum zu sehen war. Und wenn man noch ein bisschen mehr stöbert, kann man auch kleine, unbekanntere Perlen entdecken, wie etwa die Gestaltung von Andreas Töpfer für die bella triste, eine Zeitschrift für junge Literatur in Hildesheim.

Den Schwimmer, der das Design des Freischwimmerfestivals bestimmt, gibt es übrigens in doppelter Ausführung: So ist der grüne Schwimmer eigentlich nur der erste Skizzenentwurf gewesen, der den Theatern gleich so gut gefallen hat, dass er direkt umgesetzt wurde. Andreas Töpfer und Michael Rudolph haben den Entwurf aber noch weiter entwickelt und als schwarz-weiße „Special Edition“ verwirklicht.

Michael Rudolph hat uns erzählt, wie sie sich dem Festival-Thema „Rückzug ins Öffentliche“ angenähert haben und welche Idee hinter der „Special Edition“ steckt: Das Thema „parodiert ja den Rückzug ins Private (Unpolitische), nur dass es (ein) Privates nicht mehr gibt, sondern alles (dank Facebook, Google, Überwachung, etc.) öffentlich ist. Wir fanden die Idee des Nacktscanners toll und haben daraus die Skizze entwickelt.“ Um die Idee „allgemeingültiger und ambivalenter zu machen“ wurden die Bilder anschließend in der Ästhetik eines Modeshootings gedreht, so Rudolph. So gehen sie über die reine Parodie eines Nacktscanners hinaus.

Die Umsetzung kann man jetzt im Internet bewundern und wir überlassen allen selbst die Entscheidung, welches Design ihnen besser gefällt.

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