Licht, Ton, Video und BühneFabian Lehmann im Gespräch über die Theatertechnik (Freischwimmer 2011)

Seilsicherungsgerät am Hochstand, Ausschnitt

Das Sicherungsseil am „Notstand“ war nicht die Idee der Künstlerin.

Kannst du kurz beschreiben, was deine Aufgaben hier in den sophiensælen und beim Festival sind?

In den sophiensælen selber arbeite ich normalerweise als Techniker. Für das Freischwimmer Festival mache ich die technische Gesamtleitung. Von allen Produktionen die komplette Tourplanung, was die Technik betrifft.

Das heißt, du gehst auch mit in die anderen Städte und hilfst da den Kollegen?

Ja, ich bereite die Pläne für die anderen Städte vor, teilweise die Dispo, alles drum und dran, sämtliche Fragen laufen im Endeffekt bei mir zusammen.

Wo sind denn die Stücke eigentlich entwickelt worden? Hier in den sophiensælen oder auch woanders?

Das Berliner Stück ist hauptsächlich hier entwickelt worden und der Rest der Stücke halt in den jeweiligen Orten, die auch teilnehmen, also Zürich, Hamburg, Düsseldorf und Wien.

Bist du in der Phase auch schon beteiligt gewesen?

In der Probenphase eigentlich nur was Disposition anbelangt und Machbarkeit. Also sämtliche Fragen, die auftreten: Kann man dies und das in der Zeit realisieren, oder kann man das so überhaupt auf die Bühne bringen? Und die technische Umsetzung halt, also muss man Sachen jetzt schwer entflammbar machen? Eigentlich ist alles, was die technische Realisation betrifft, irgendwie am Ende in meiner Hand gelandet.

Welche Vorgaben sind den Gruppen schon mit auf den Weg gegeben worden?

Idealerweise sollte das Stück nicht länger als eine Stunde sein und man sollte ursprünglich darauf achten, dass man nicht den Schwerpunkt auf alle vier Elemente der Technik legt, die man im Theater hat, also Licht, Ton, Video und Bühne, sondern möglichst maximal auf zwei, damit man einen Fokus hat und eventuelle Umbauzeiten damit verkürzen kann.

Kannst du sagen, welches Stück da am meisten fordert?

Am meisten gefordert hat definitiv der Hochstand, weil der in der Tat eine TÜV-Abnahme bekommen hat, und das in Deutschland nicht sehr einfach, für ein in Österreich gebautes Holzobjekt.

Das heißt, die ganzen Sachen mit dem  Haftungsausschluss-Formular und dem Anseilen gehören nicht zur Performance, sondern das hat der TÜV gefordert?

Das gehört absolut nicht zur Show, war auch eigentlich überhaupt nicht so geplant. Das ist quasi sicherheitsrechtlich nach deutschem Recht so vorgeschrieben und auch schriftlich dokumentiert. Und das war auch das teuerste, mal ganz nebenbei gesagt.

Das ungeschnittene Interview steht als Download zur Verfügung. Formate: OGG Vorbis und MP3.

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